Entstehung
- angeboren: immer mit anderen Deformitäten (Polydaktylie, Spaltfuß, usw.)
- traumatisch: in Fehlstellung verheilte Fraktur, nach Amputation der 2. Zehe, chronisch rezidivierende Traumatisierungen wie bei Tänzer usw..
- entzündlich: chronische Polyarthritis
- neurogen: spastische und schlaffe Paresen, sensorische Neuropathiesyndrome
- idiopathisch: häufigste Form, primäre und eindeutige Ursache zunächst nicht erkennbar
Der Musculus abductor hallucis zieht die Großzehe in die Valgusstellung (von der Körperachse weg) (siehe dazu Abb. 1). Eine Verkürzung des lateralen Seitenbandes und ein Überdehnen des medialen Seitenbandes fixieren die Fehlstellung. Eine Knorpelschädigung ist die Folge der inkongruenten Gelenksfläche. Das Köpfchen des Os metatarsale I weicht nach medial ab und verliert den plantaren (fußsohlenwärts) Kontakt zu den Sesambeinen. Dadurch wird das Sehnenungleichgewicht weiter verstärkt. Eine Kallusanlagerung medial am Köpfchen des Os metatarsale I mit Pseudoexostosenbildung verstärkt das prominente Großzehengrundgelenk noch weiter. Die Schuhdruckproblematik nimmt dadurch weiter zu.
Chevron – Osteotomie
Es wird eine keilförmige Osteotomie am Metatarsale I durchgeführt. Die Osteotomieenden werden verschoben und mit einem Stift, einer oder mehrer Schrauben fixiert.
2. Arthrodese
Bei der Arthrodese wird das Großzehengrundgelenk versteift. Diese Variante wird dann gewählt, wenn bereits eine große Abnützung im Gelenk vorhanden ist und die Großzehe kaum noch beweglich ist.
Die Versteifung erfolgt entweder mit Schrauben oder Schrauben und einer Platte.
Der Patient bekommt nach der Ausheilung eine Ballenrolle am Schuh verordnet, um ein leichteres Abrollen zu ermöglichen.
An der aktiven Bewegung in den Grundgelenken der II-IV Zehe beteiligen sich hauptsächlich die kleinen Fußmuskel (Musculi interossei und lumbricales). Da keine weiteren beugenden Muskeln an den Zehengrundphalangen ansetzen, besteht ein Übergewicht zur Extension im Zehengrundgelenk.
Die proximalen Interphalangealgelenke werden vor allem vom Musculus flexor digitorum brevis und Musculus flexor digitorum longus gebeugt. Die Flexion in den Zehen - Endgelenken bewirkt ausschließlich der lange Zehenbeuger.
Sind die kleinen Fußmuskeln („Intrinsicmuskulatur“) gelähmt- oder wie in den meisten Fällen durch den Gebrauch von Schuhen nicht gefördert und damit insuffizient atrophisch, so resultiert aus dem Ungleichgewicht der Kräfte von Beugern und Streckern eine Fehlstellung der Zehe. Durch das Übergewicht der Zehenstrecker gelangen die Zehengrundgelenke in eine Überextensionsstellung d.h. es bildet sich eine Hammerzehenstellung. Die Hammerzehenfehlstellung geht somit vom Zehengrundgelenk aus.
Bei der Hammerzehe wird das betroffene Genek versteift, um die Zehe zu strecken und gerade zu richten, so dass sie dann im Schuh nicht mehr stört und schmerzt.